Der Apostroph: Wo gehört er hin?

Ja, das ist ein leidiges Thema. Wo man hinblickt, nur abschreckende Beispiele. Da ist von CD’s oder – noch sehr viel schlimmer – von T’Shirts und Trikot’s zu lesen. Klar, hier darf kein Apostroph stehen. Aber wo dann?

Zunächst zu den Fällen – und hier werden die meisten Fehler gemacht –, in denen kein Apostroph stehen darf: bei der Pluralbildung nämlich. Es heißt also CDs, Pkws, Babys, Zoos etc. Und bei der Verschmelzung von Präposition und Artikel. Also bei ins, aufs, unters, hinterm, unterm etc.

Jetzt zu den Fällen, in denen ein Apostroph gesetzt werden muss: Das ist dort, wo im Wortinneren etwas ausgelassen wurde, also zum Beispiel bei Ku’damm, Lu’hafen, D’dorf.

Unbedingt nötig ist ein Apostroph auch in den Fällen, in denen ein Name, der auf -s, -ss, -ß, -z, -tz oder -x endet, im Genitiv steht, also bei: Grass’ Romane, Ringelnatz’ Gedichte oder Franz’ Garten.

In vielen anderen Fällen ist der Apostroph optional, das heißt, er kann gesetzt werden – oder auch nicht. Das gilt, wenn ein(e) oder es verkürzt wird – also meist, wenn Umgangssprache wörtlich wiedergegeben wird.

Zum Beispiel: Ich geh mal ’nen Döner holen. Wie geht(’)s?

Eines gilt es noch zu beachten: Die Textverarbeitungsprogramme fügen nicht immer das richtige Zeichen ein, wenn ein Apostroph erscheinen soll. Wer ganz sichergehen will, fügt ihn über Alt+0146 ein.

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Doppelpunkt – und weiter?

Wann der Doppelpunkt steht, ist den meisten klar: vor wörtlicher Rede, wenn etwas angekündigt wird oder vor einer Aufzählung (wie in diesem Absatz).

Was sich aber viele fragen (und dann auch häufig falsch machen), ist, ob man nach einem Doppelpunkt groß oder klein weiterschreibt. Dabei ist die Regel ganz einfach: Schließt sich ein vollständiger Satz an, beginnt man groß. Schließen sich nur einzelne Wörter oder Satzteile an, schreibt man klein (sofern das folgende Wort kein Substantiv ist).

Zum Beispiel:

  • Was ich dir noch sagen wollte: Ich komme heute zum Abendessen.
  • Das wünsche ich mir von dir: eine große Tafel Schokolade, drei Packungen Gummibärchen und einen riesigen Eisbecher.
  • Eines möchte ich betonen: dass ich hinterher noch einen Verdauungsschnaps brauche.

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Die Gretchenfrage: das oder dass?

Die Wörtchen das und dass verwechseln viele.

Zunächst wird das als Artikel immer nur mit einem s geschrieben: das Haus, das Kind, das Pferd etc.

Leitet das(s) einen Nebensatz ein, gibt es einen ganz einfachen Test: Wenn sich das fragliche das(s) sinnvoll durch welches ersetzen lässt, dann heißt es das.

Zum Beispiel: Das Haus, das (= welches) ich bewohne, hat grüne Fensterläden.

Aber: Jeder weiß, dass mein Haus grüne Fensterläden hat. (Hier ist keine Ersetzung durch welches möglich.)

Etwas kniffliger wird es, wenn das(s) im Umfeld von Relativ- oder Fragesätzen auftaucht. Aber auch hier hilft der oben beschriebene Test.

Zum Beispiel: Was glaubst du, dass ich mit diesem Schreihals tun soll? Hier ergibt das testweise Einsetzen von welches oder dieses keinen Sinn, also muss es folgerichtig dass heißen.

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