Reflektion oder Reflexion?

Wenn man über die richtige Schreibweise reflektiert, erscheint es so manchem logisch, dazu Reflektionen anzustellen. Doch das ist falsch, das Wort Reflektion gibt es nicht. Es muss Reflexion heißen, ob man nun von zurückgeworfenen Strahlen bzw. Wellen oder vom Nachdenken über eine Sache spricht.

Der Grund dafür ist in der Etymologie zu finden, da sich das Wort von franz. réflexion und lat. reflexio herleitet.

Weil es so viele falsch machen, gehört Reflexion zu den „rechtschreiblich schwierigen Wörtern“. Um Sie nicht allzu sehr zu verwirren, stellen wir jetzt keine Reflexionen zur Etymologie von Wörtern wie Selektion oder Lektion an, in denen ein x gar nichts zu suchen hätte.

Damit aus dem Farbtöpfchen kein Fettnäpfchen wird

Unsere (Schrift-)Sprache hält so einige „Farbtöpfchen“ für uns bereit, die leicht zu (orthografischen oder grammatischen) Fettnäpfchen werden, in die wir treten, ohne uns dessen bewusst zu sein.

Mit der Groß- und Kleinschreibung ist es noch relativ einfach: Ist die Farbe an sich gemeint, wird großgeschrieben: ein blasses Blau, ein kräftiges Rot. Wird die Farbe adjektivisch gebraucht, schreibt man klein: der blaue Mantel, die weiße Bluse. In Sätze wie „Meine Lieblingsfarbe ist Grün/grün“ ist sowohl Groß- als auch Kleinschreibung erlaubt. Im Zweifel lohnt sich immer ein Blick in den Rechtschreibduden, wo solche grundsätzlichen Fragen zur Schreibweise von Farben übrigens unter dem Stichwort „blau“ abgehandelt werden.

Und wie schreibt man richtig, wenn es um Konstruktionen wie „rotblau“ oder „gelb-grün“ geht? Das wiederum hängt davon ab, was gemeint ist. Habe ich zum Beispiel ein grünes Kleid mit gelbem Muster, so handelt es sich um ein gelb-grünes Kleid. Meine ich dagegen ein gelblich grünes Kleid (also die Mischfarbe), ist es gelbgrün.

Und wie steht es um die Deklination von Farbadjektiven? Das richtige Deklinieren dürfte eigentlich niemandem schwerfallen, wären da nicht Farben wie Lila, Rosa oder Pink. Viele Mädchen tragen gerne „rosane Kleidchen“, „pinke Söckchen“ und „lilane Schuhe“. Ob man das vom modischen Standpunkt aus gut findet oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen – aber grammatisch ist es schlicht falsch: Es gibt tatsächlich Farben, die nicht flektiert werden. Die Kleinen müssten daher mit rosa Kleidchen, pink Söckchen und lila Schuhen vorliebnehmen. Da solche Konstruktionen in unseren Ohren aber manchmal reichlich schräg klingen (pink Söckchen?!), können wir uns hier mit dem Zusatz „-farben/-farbig“ helfen: „Eine pinkfarbene Schleife“ klingt gleich viel gefälliger.

Die Schwierigkeiten des Zu-viel-in-ein-Wort-packen-Wollens

In der Schule haben wir es gelernt: Substantivierte Adjektive und Verben werden wie Substantive großgeschrieben: das Lesen, das Wissen, das Tanzen usw.

Genauso verhält es sich, wenn das Verb aus zwei Komponenten besteht: das Lesenlernen, das Fahrradfahren, das Schuheputzen usw.

Was aber, wenn die Tätigkeit noch komplexer wird, wenn man beispielsweise aus der Haut fährt oder gar, wie in der Überschrift, zu viel in ein Wort packen will?

In diesen Fällen wird das Ganze mit Bindestrichen durchgekoppelt und sowohl die erste als auch die letzte Komponente großgeschrieben: das Aus-der-Haut-Fahren, das Die-vielen-Frühlingsblumen-Bewundern oder eben das Zu-viel-in-ein-Wort-packen-Wollen.

Während allerdings das Aus-der-Haut-Fahren noch einigermaßen akzeptabel ist, sollte man zu lange Konstruktionen dieser Art besser vermeiden und umformulieren: das Bewundern der vielen Frühlingsblumen etwa oder der Wunsch, zu viel in ein Wort zu packen.

Storys oder Stories?

Im Englischunterricht wurde es uns eingebläut: Endet ein Wort auf -y, wird aus dieser Endung im Plural -ies: story – stories, celebrity – celebrities, daisy – daisies usw.

Das hat sich bei vielen offenbar stärker ins Gedächtnis eingebrannt, als gut gewesen wäre – denn überall bekommt man diese Formen nun auch in deutschen Texten zu sehen: Da ist dann von „Hobbies“, „Babies“ und „Handies“ die Rede – dabei gibt es Letztere noch nicht einmal im Englischen.

Unter Beachtung der (in diesem Fall einfacheren) deutschen Regeln zur Pluralbildung muss es aber nach wie vor heißen: „Um ihren Hobbys in Ruhe nachgehen zu können, drücken manche Eltern ihren Babys zur Ablenkung Handys in die Hände.“