Optimal, optimaler, am optimalsten?

Im Geschäftsleben muss heute alles besser – größer, schneller, weiter – als bei der Konkurrenz sein. Nicht selten schießen die Texter deshalb über das Ziel hinaus. Dann wird ihr Unternehmen schnell zum „einzigsten“ auf dem Markt,  das mit „minimalstem“ Aufwand die „optimalsten“ Ergebnisse erzielt.

Sie sehen sicher schon, wo das Problem liegt: In allen drei Fällen wurde ein Adjektiv gesteigert, das sich eigentlich nicht steigern lässt. Nichts kann einziger sein als einzig, nichts minimaler als minimal, nichts optimaler als optimal.

Adjektive, die bereits den höchsten bzw. geringsten Ausprägungsgrad bezeichnen, z. B. optimal, vollendet, absolut, meistbietend, geringstmöglich, werden gemeinhin nicht gesteigert, ebenso wenig wie Adjektive, die unveränderliche Qualitäten beschreiben, z. B. tot, schwanger, viereckig, einzig, voll, leer, rund. Zu den Adjektiven, die nicht gesteigert werden können, zählen zudem solche, die bereits eine Verstärkung enthalten: leichenblass, giftgrün und eiskalt etwa.

Während „einzigster“ und „optimalster“ als falsch gelten, darf „minimal“ aber auch schon mal gesteigert werden, um die Aussage zu verstärken. Minimalster Aufwand steht dann eben für einen extrem geringen Aufwand. Zudem können manche dieser „absoluten“ Adjektive in relativer Bedeutung verwendet werden: Der Motor lief deutlich runder als vorher.  Die U-Bahn war heute voller als sonst. Auch hier ist der Komparativ möglich.

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